Titel: Wien Energie: Bürgermeister Ludwig betont Versorgungssicherheit


Datum/Zeit: 08/30/2022 02:32 PM


Meldungstext: OTS113 5 II 0762 NRK0008 CI 30.Aug 22

Kommunales/Wien/Gas/Strom/Energiemarkt

Wien Energie: Bürgermeister Ludwig betont Versorgungssicherheit
Utl.: Stadt fordert vom Bund Schutzschirm für Energie-Unternehmen;
Regulierung der Märkte auf EU-Ebene notwendig =

Wien (OTS/RK) - Heute, Dienstag, haben Bürgermeister Michael Ludwig,
Stadtrat Peter Hanke und Stadtwerke-Vorstand Peter Weinelt bei einem
Mediengespräch zur Situation der Wien Energie Stellung genommen. „Die
Versorgungsicherheit mit Strom und Gas ist, war und wird auch in
Zukunft das Allerwichtigste sein – und ist weiterhin gewährleistet.
Es ist aber nicht nur die Versorgungssicherheit für Wien und die
umliegenden Bezirke, sondern um die Versorgungssicherheit von ganz
Österreich“, betonte Bürgermeister Michael Ludwig. Bisher sei die
Bundesregierung gegen jeden Markteingriff bei der Energiebörse
gewesen, darum sei er froh, dass am 9. September ein europäischer
Energiegipfel geplant sei, so der Stadtchef. Deutschland habe bereits
im April einen Schutzschirm in der Höhe von 100 Mrd. Euro für den
Energiesektor aufgespannt, eine ähnliche Konstruktion gebe es
beispielsweise auch in der Schweiz. „Die Stadt hat diesen
Schutzschirm bereits für Wien aufgespannt und im Juli und gestern,
Montag Darlehen in der Höhe von jeweils 700 Mio. Euro gewährt“,
erklärte Ludwig. Er sei froh darüber, dass jetzt „konkrete und
hoffentlich konstruktive Gespräche“ zwischen Bund und der Stadt Wien
stattfinden, um die Preisentwicklung auf dem Energiesektor
einzubremsen. Dass Mittel der Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA) für
die Bundesländer in der Höhe von bis zu 4 Mrd. Euro notwendig seien,
sei in den vergangenen zwei Jahren „öfter der Fall gewesen“. Ludwig
habe nun eine Sonderprüfung der Wien Energie durch die zuständigen
Organe vorgeschlagen, den Stadtrechnungshof mit einer Prüfung
beauftragt, außerdem würden externe Gutachter hinzugezogen. „Es gibt
keine Geheimnisse und auch nichts zu verbergen, sondern volle
Transparenz. Ziel der Wien Energie ist die Versorgungssicherheit der
Wiener Bevölkerung und Gesamt-Österreich.“ In der jetzigen Situation
mit dramatischer Preisentwicklung seien bisherige Maßnahmen gut und
richtig; Ziel sei es, die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und
zu garantieren.

Zwtl.: Preisspitzen an den Börsen bringen Energieanbieter unter
Druck; Preis-Deckel und Markt-Regulierung auf EU-Ebene notwendig

„Die momentan ‚verrückten Märkte‘ haben zu unglaublichen
Preissteigerungen im Energiesektor geführt. Die Preisspitze wurde am
vergangenen Freitag erreicht und ist kurzfristig wieder
zurückgegangen. Zuerst wäre eine Kaution in der Höhe von 1,7 Mrd.
Euro notwendig gewesen, nach dem Stand von heute Vormittag um 9 Uhr
wird nun Gutschrift von 798 Mio. Euro gebucht“, umriss Finanstadtrat
Peter Hanke die Stunden seit Freitag. Um einem solchen „Wahnsinn“
Einhalt zu gebieten, sei es notwendig einen Schutzschirm
österreichweit zu geben – „den haben wir in Wien gegeben“. Es brauche
nun Stabilität durch Liquidität, um solche „wahnsinnigen Handelstage
mit unglaublichen Preisspitzen“ wie die letzten Tage positiv
abzuwickeln, sagte Hanke. „Wir nähern uns in den Gesprächen mit dem
Bund einem Ergebnis für eine solche Kreditlinie. Aber noch einmal
ganz klar gesagt – operativ braucht die Wien Energie keine
Unterstützung für die normale Geschäftstätigkeit, sondern hat in den
letzten Jahren sehr gute Ergebnisse geliefert.“ Es sei
verantwortungsvolle Politik gewesen, an den Bund heranzutreten, um
die Notwendigkeit der Errichtung eines Schutzschildes zu fordern.
„Österreich ist im Vergleich mit anderen europäischen Ländern bereits
spät dran, ich fordere die Bundesregierung auf, einen Schutzschirm
für die gesamte Energiebranche zu geben. Wir werden die
Herausforderungen auch in Zukunft stemmen und bieten die
Zusammenarbeit mit allen relevanten Playern an – lassen Sie uns
diesen Weg mit Vernunft gemeinsam gehen“, appellierte Hanke.

Der Aufsichtsratsvorsitzende der Wien Energie und
Stadtwerke-Vorstand Peter Weinelt: „Es gibt keine Spekulation bei der
Wien Energie. Wenn ein großer Kunde Strom und Gas braucht, wird der
Preis und das Geschäft zum vereinbarten Preis abgeschlossen. Damit
gibt es auch keine Spekulationen auf steigende oder fallende Preise.“
Bei der Gasbevorratung läge Wien „bereits jetzt im August bei einer
Quote von 91 Prozent– und damit klar über EU-Vorgabe von 80 Prozent
und ebenfalls über dem Österreich-Durchschnitt, stellte Weinelt klar.
Dass Wien Energie Strom verkaufe, habe nichts mit Spekulation zu tun,
sondern sei der Größe des Energieversorgers geschuldet. „Um
Liquiditätsspitzen abzufangen, wird der benötigte Strom nicht an
einem Tag gekauft, sondern verteilt über einen Zeitraum von 24
Monaten“, sagte Weinelt.

Zwtl.: Sicherheitskautionen im Energiehandel enorm gestiegen

Aufgrund des am vergangenen Freitag abermals und plötzlich
explodierten Strompreises ist Wien Energie an den Bund herangetreten,
da erforderliche Sicherheitskautionen im Energiehandel
unvorhergesehen und sprunghaft angestiegen waren. Diese Situation ist
auch bereits aus Nachbarländern bekannt. Internationale
Energieversorger in Deutschland stehen vor denselben Problemen und
nutzen bereits das Instrument von staatlicher Unterstützung. Die
notwendigen Sicherheiten dienen der Absicherung von bereits
getätigten Geschäften an der Energiebörse und damit der langfristigen
Sicherstellung der Energieversorgung in Wien und ganz Österreich.
Diese Sicherheiten sind Garantien und kommen zurück, sobald die
Handelsgeschäfte abgewickelt wurden. (Schluss) nic

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