Titel: Wien ehrt Bronislaw Huberman mit Gedenktafel


Datum/Zeit: 05/06/2022 04:17 PM


Meldungstext: OTS163 5 CI 0560 NRK0014 KI 06.Mai 22

Kommunales/Wien/Gedenken/Kultur

Wien ehrt Bronislaw Huberman mit Gedenktafel
Utl.: Bürgermeister Ludwig enthüllte Tafel gemeinsam mit
Kulturstadträtin Kaup-Hasler, Botschafter Rodgold und
IKG-Präsident Deutsch =

Wien (OTS/RK) - Im Ehrenhof des Schloss Hetzendorf in Meidling wurde
heute, Freitag, von Bürgermeister Michael Ludwig eine Gedenktafel zur
Erinnerung an Bronislaw Huberman enthüllt. Der polnische Violonist
gilt als einer der wichtigsten Geiger der ersten Hälfte des 20.
Jahrhunderts. Huberman bewahrte zahlreiche jüdische Musiker*innen vor
dem Holocaust. Durch seinen Einsatz konnten etwa einhundert Familien
aus Mitteleuropa gerettet werden.

Beim Festakt waren zahlreiche Vertreter*innen von Politik und
Kultur geladen. Neben Bürgermeister Ludwig waren unter anderem
Kulturstadträtin Veronika Kaup-Hasler, der israelische Botschafter
Mordechai Rodgold, Oskar Deutsch, Präsident der Israelischen
Kultusgemeinde, Dirigent Lahav Shani, Initiator Joram Hess sowie
Meidlings Bezirksvorsteher Wilfried Zankl anwesend.
Ludwig hob in seiner Rede die Wichtigkeit Hubermans hervor: „Er war
ein großartiger Humanist und Europäer“. Gerade in Zeiten wie den
aktuellen sei es wichtig, dass Europa mit einer Stimme spricht, so
Ludwig weiter. Mit der Enthüllung von Ehrentafeln wie dieser möchte
Wien auch die dunklen Zeiten ins Bewusstsein rücken und nachfolgende
Generationen auf die Vergangenheit aufmerksam machen, führte
Bürgermeister Ludwig fort. „Huberman hat Menschenleben gerettet und
dafür sein eigenes Leben riskiert. In Anbetracht der unsagbaren
Verbrechen des Naziterrors kann sein Einsatz für andere nicht genug
gewürdigt werden. “

Zwtl.: Zeitpunkt bewusst gewählt

Das Datum der Gedenktafel-Enthüllung ist nicht zufällig gewählt:
Anlass ist das Fest der Freude am 8. Mai, an dem jährlich das
Jubiläum der Befreiung Österreichs vom NS-Regime begangen wird. Lahav
Shani, Chefdirigent des Israel Philharmonic Orchestra, befindet sich
deshalb rund um diesen Tag für zwei Konzertauftritte mit den Wiener
Symphonikern in der Stadt. Ludwig: „Ich freue mich auf das kommende
Fest der Freude auf dem Heldenplatz mit wertvollen künstlerischen
Darbietungen. Wir feiern an jenem Platz, der in Vergangenheit viel zu
oft Schauplatz schlimmer Ereignisse war.“

Die Gedenktafel geht auf eine Initiative des Israel Philharmonic
Orchestra bzw. des Vereins der Freunde des Israel Philharmonic
Orchestra in Österreich zurück. Neben Autorin Livia Getreider und der
Israelischen Botschaft in Wien waren auch die Kulturabteilung der
Stadt Wien und die Abteilung Bildung und Jugend als Eigentümerin des
Schloss Hetzendorf federführend beteiligt. Israels Botschafter
Mordechai Rodgold lobte den Umgang Wiens mit dem dunklen Kapitel der
Geschichte: „Der heutige Tag ist ein wunderbares Beispiel für die
enge Zusammenarbeit zwischen jüdischer Gemeinde und Stadt, die noch
weiter intensiviert werden soll.“

Zwtl.: Über Bronislaw Huberman

Huberman wurde 1882 in Czestochowa, Kongresspolen (Russisches
Kaiserreich) geboren. Er galt als Wunderkind und trat schon mit zwölf
Jahren öffentlich auf. Von 1926 bis 1936 lebte er in Wien im Schloss
Hetzendorf, wo er auch Musikunterricht gab. Ab dem Jahr 1934 war
Huberman Professor an der Universität für Musik und darstellende
Kunst in Wien. 1935 gründete Huberman das Palestine Symphony
Orchestra, aus dem 1948 das [Israel Philharmonic Orchestra]
(https://de.wikipedia.org/wiki/Israel_Philharmonic_Orchestra)
hervorging. Durch die Verpflichtung zahlreicher jüdischer
Musikerinnen und Musiker schaffte er es – trotz vieler bürokratischer
Hürden – die Mitglieder vor dem [Holocaust]
(https://de.wikipedia.org/wiki/Holocaust) bewahren. „Hubermans
Einsatz ist es zu verdanken, dass etwa einhundert Familien aus
Mitteleuropa gerettet wurden“, so Bürgermeister Ludwig. „Dafür
gebührt ihm größter Dank.“ Huberman starb 1947 in der Schweiz. Ein
Gedenkzeichen für den Geiger gibt es in Wien bereits: Die
Hubermanngasse in Liesing wurde einst nach dem polnischen Künstler
benannt.

Fotos in Kürze auf: [www.wien.gv.at/presse]
(http://www.wien.gv.at/presse)

Schluss (kri)

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