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Meldungstext: OTS196 5 II 1206 NRK0014 AI 12.Mai 22
Kommunales/Wien/Zürich/Hamburg/Kooperationen
Hamburg, Wien und Zürich treffen sich zum zweiten „Städte-Trialog“ in
Wien
Utl.: Bürgermeister Ludwig unterzeichnete mit seinen
Amtskolleg*innen zweite „Gemeinsame Erklärung“ =
Wien (OTS/RK) - Am 12. und 13. Mai 2022 sind die Stadtpräsidentin von
Zürich, Corine Mauch, und der Erste Bürgermeister der Freien und
Hansestadt Hamburg, Dr. Peter Tschentscher, in Wien zu Besuch, um
gemeinsam mit Bürgermeister Dr. Michael Ludwig den 2019 in Hamburg
ins Leben gerufenen „Trialog“ der drei Städte fortzusetzen und weiter
zu vertiefen. Ebenso wie der erste Trialog mündete auch das
diesjährige Zusammentreffen in einer „Gemeinsamen Erklärung“, die von
den drei Stadtoberhäuptern im Wiener Rathaus unterzeichnet worden
ist. Im ersten Trialog nahmen die drei Metropolen auf die
Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen Bezug und vereinbarten
eine verstärkte Kooperation in den Bereichen Smart City, Klimaschutz,
Nachhaltigkeit, Ressourceneffizienz, Innovation, Teilhabe und
sozialen Zusammenhalt. Das diesjährige Treffen in Wien findet unter
dem Eindruck des Ukraine-Krieges und der Nachwirkungen der
Corona-Pandemie statt. Die Arbeitsgespräche behandeln daher auch das
Gesundheitswesen sowie die humanitäre Hilfe der Städte für die
Ukraine.
„Unsere drei Städte leben eine sehr enge Kooperation in
verschiedensten Bereichen wie Politik, Verwaltung und den Ressorts.
Diese Zusammenarbeit wird nun durch eine weitere ‚Gemeinsame
Erklärung‘ verstärkt. Der Ukraine-Krieg und die Belastung durch die
Corona-Krise, aber auch der Kampf gegen den Klimawandel stellen
besonders Städte vor große Herausforderungen. Deshalb muss die Rolle
der Städte in einem gemeinsamen Europa gestärkt werden, vor allem
deswegen, weil immer mehr Menschen in den Städten leben. Doch es
können unmöglich die Städte Europas alleine sein, die sämtliche Last
allein tragen müssen. Europa ist in seiner Gesamtheit gefordert,
Menschen zu helfen und sich vehement für Frieden einzusetzen“,
erklärte Wiens Bürgermeister Ludwig.
„In unseren Gesprächen wurde klar, dass unsere Städte vor sehr
ähnlichen Herausforderungen wie knapp bemessener urbaner Wohnraum,
Zunahme von Tropennächten oder die steigende Verkehrsbelastung
stehen. Dank unseres Trialogs müssen wir aber nicht einzeln neue
Lösungen finden, sondern profitieren gemeinsam von Ideen und
Erfahrungen der Partnerstädte in Fragen wie öffentlicher Mobilität
oder nachhaltiger Stadtentwicklung. Zusammen sind wir ein großes
‚Städtelabor‘ mit drei Standorten“, sagte Zürichs Stadtpräsidentin
Mauch, die ihre beiden Kollegen zur Fortsetzung des Trialogs der drei
Metropolen für das kommende Jahr nach Zürich einlud.
Hamburgs Erster Bürgermeister Tschentscher: „Hamburg, Wien und
Zürich sind starke Zentren für den Fortschritt in Europa. Im Rahmen
des 2019 begonnenen Trialogs arbeiten wir zusammen in den
Zukunftsthemen der großen Metropolen wie der Digitalisierung, dem
Wohnungsbau und dem öffentlichen Nahverkehr. Wir wollen den
Klimaschutz verbessern, bezahlbaren Wohnraum schaffen und die
Mobilität in unseren Städten modernisieren. Der Austausch zwischen
den Städten über ihre Strategien und erfolgreichen Projekte hilft
uns, dafür die besten Lösungen zu finden.“
Anlässlich des Besuchs haben sich Hamburgs Erster Bürgermeister
Tschentscher und die Züricher Stadtpräsidentin Mauch heute,
Donnerstag, in das Goldene Buch der Stadt Wien eingetragen.
Zwtl.: Umfangreiches zweitägiges Arbeitsprogramm
Neben Arbeitsgesprächen umfasst das zweitägige Besuchsprogramm
auch ein themenbezogenes Rahmenprogramm mit einem Besuch der aktuell
größten U-Bahn-Baustelle Europas sowie der Seestadt Aspern. Immer
mehr Menschen zieht es weltweit in die Städte. Der öffentliche
Verkehr ist somit ein zentraler Schlüssel für mehr Klima- und
Umweltschutz. Der U2xU5 Ausbau ist aktuell das größte
Klimaschutzprojekt der Stadt Wien. Mit der neuen U5 und dem Ausbau
der U2 wird die Kapazität des gesamten Öffentlichen Nahverkehrs enorm
erhöht und Platz für zusätzlich 300 Millionen Fahrgäste geschaffen.
Mit einer zukünftigen Gesamtkapazität von erstmals 1,3 Milliarden
Fahrgästen können so ein Drittel mehr Menschen auf den öffentlichen
Verkehr umsteigen und aktiv zur Senkung des CO2-Ausstoßes beitragen.
Darüber hinaus besuchen die Delegationen auch Wiens „smarten“
Stadtteil Seestadt Aspern. Die Seestadt ist eines der größten
Stadtentwicklungsvorhaben Europas und eines der wichtigsten
Stadtentwicklungsprojekte Wiens in Punkto Lebensqualität, Wohnen,
Nachhaltigkeit, Innovation und kooperatives Zusammenleben. Im Fokus
des Besuchs in der Seestadt steht das Thema Energieversorgung.
Sichere und nachhaltige Versorgung mit Energie ist eine der
wichtigsten Zukunftsfragen für Städte. Die Aspern Smart City Research
GmbH & Co KG (ASCR), die in der Seestadt beheimatet ist, forscht mit
Echtdaten aus dem Stadtentwicklungsgebiet an Lösungen für die
Energiezukunft im urbanen Raum. 2013 von Siemens, Wien Energie,
Wiener Netze sowie der Wien 3420 und der Wirtschaftsagentur Wien ins
Leben gerufen, ist die ASCR Europas größtes und innovativstes
Energieforschungsprojekt.
Zwtl.: Langjährige Zusammenarbeit mit Hamburg und Zürich
Wien arbeitet mit Hamburg und Zürich schon seit vielen Jahren
zusammen und tauscht sein kommunales Know-how mit diesen Städten in
diversen Bereichen aus. So fand mit Hamburg zuletzt im März 2021 ein
Erfahrungsaustausch zum Thema COVID-Teststrategie in Schulen und
Kindergärten statt und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke war im Jahr
2020 mit einer Wirtschaftsdelegation in Hamburg, um die Kontakte im
Wirtschaftsbereich zu vertiefen. Darüber hinaus besteht zwischen dem
Hafen Wien und dem Hamburger Hafen eine langjährige Kooperation: Ein
Großteil des Containerverkehrs zwischen Österreich und Hamburg wird
über den Hafen Wien abgewickelt. Der Hafen Hamburg ist in Wien seit
1951 mit einer eigenen Repräsentanz vertreten.
Zwischen Wien und Zürich fand zuletzt im Vorjahr ein
Erfahrungsaustausch zum Thema Hitzevermeidung in der Stadt statt.
2020 war eine Delegation aus Zürich unter Leitung von
Stadtpräsidentin Corine Mauch zu einem Studienbesuch in Wien, der den
Themen „Smart City Strategie“, „Partizipation“, „Stadtentwicklung“
und „Kultur“ gewidmet war. Im Zuge des Besuchs fand auch ein Treffen
mit Bürgermeister Ludwig statt. Ebenso wie Wien positioniert sich
Zürich aktiv als Smart City und verfügt wie Wien und Hamburg über
eine eigene Smart City Strategie.
Zwtl.: Die zweite „Gemeinsame Erklärung“ im Wortlaut
In Fortführung ihrer ersten Gemeinsamen Erklärung, unterzeichnet
am 11. Juni 2019 in Hamburg, kommen die Stadtregierungen von Hamburg,
Wien und Zürich überein, ihren bestehenden Erfahrungsaustausch auf
weitere Themenfelder auszuweiten.
~
* Immer mehr Menschen zieht es weltweit in die Städte. Der Ausbau
des nachhaltigen öffentlichen Verkehrs ist ein zentraler Schlüssel
für mehr Klima- und Umweltschutz. Gemeinsames Ziel aller drei Städte
ist es, dass noch mehr Menschen auf den öffentlichen
Personen-Nahverkehr umsteigen und so aktiv zur Senkung des
CO2-Ausstoßes beitragen. Im Bereich der Stadtentwicklung beanspruchen
Hamburg, Wien und Zürich eine Vorreiterrolle im Hinblick auf
Lebensqualität, Nachhaltigkeit, Innovation und kooperatives
Zusammenleben.
* Der bisherige Fokus des gegenseitigen Austauschs (Smart City,
Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Ressourceneffizienz und Innovation sowie
Teilhabe und sozialer Zusammenhalt) wird daher erweitert und
präzisiert durch die Themen urbane Mobilität und nachhaltige
Stadtentwicklung.
* Darüber hinaus vereinbaren die drei Städte, ihre strategischen
Ansätze und praktischen Erfahrungen in der Bewältigung der
COVID-19-Pandemie im Sinne von „lessons learned“ auszutauschen und
gemeinsam zu bewerten mit dem Ziel, die Resilienz der drei Städte zu
stärken.
* Die drei Stadtregierungen bekräftigen, dass über die gegenseitige
Information und den Erfahrungsaustausch die nachhaltige Entwicklung
der Städte im Sinne der „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ der
Vereinten Nationen beschleunigt wird, insbesondere die Ziele 11
„Nachhaltige Städte und Gemeinden“ und 17 „Partnerschaften zur
Erreichung der Ziele“.
* Sie setzen sich dafür ein, dass weitere europäische Großstädte
mit zusätzlicher Expertise diesem Beispiel folgen und gemäß den
Entwicklungszielen der UN handeln.
~
Die Bürgermeister von Hamburg und Wien und die Stadtpräsidentin
von Zürich bekennen sich zur pro-aktiven Umsetzung der genannten
Ziele und werden relevante Organisationseinheiten und Institutionen
ihrer Städte entsprechend einbinden. Sie vereinbaren, ihre Kräfte als
Motoren der sozialen, kulturellen, technologischen und
wirtschaftlichen Innovation weiterhin zu bündeln und ihren
kontinuierlichen Erfahrungsaustausch zum allseitigen Vorteil zu
intensivieren.
Zwtl.: Service
Pressebilder in Kürze auf wien.gv.at/presse abrufbar. (Schluss)
red/nic
~
Rückfragehinweis:
Paul Weis
Mediensprecher des Wiener Bürgermeisters
Tel.: +43 1 4000 81846
paul.weis@wien.gv.at
PID-Rathauskorrespondenz
Stadt Wien Presse- und Informationsdienst, Diensthabende/r Redakteur*in
Service für Journalist*innen, Stadtredaktion
01 4000-81081
dr@ma53.wien.gv.at
www.wien.gv.at/presse
~
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/174/aom
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OTS196 2022-05-12/14:24
121424 Mai 22
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