Titel: Bürgermeister Ludwig empfing Gewinnerin des Protestsongcontests im Rathaus =


Datum/Zeit: 02/24/2023 01:18 PM


Meldungstext: OTS115 5 CI 0719 NRK0010 24.Feb 23

Gesellschaft/Ukraine/Bürgermeister/Musik/Hilfe

Bürgermeister Ludwig empfing Gewinnerin des Protestsongcontests im
Rathaus =

Wien (OTS) - Heute, Freitag, hat Wiens Bürgermeister Michael Ludwig
die Siegerin des FM4-Protestsongcontests, Maryna Marmazinskaya, im
Roten Salon des Wiener Rathauses empfangen. Die 2004 in Kiew geborene
und nach Österreich geflüchtete 18-jährige Ukrainerin wurde von zwei
ihrer Mitschülerinnen begleitet. Das Datum der Einladung wurde nicht
zufällig gewählt: Heute, am 24. Februar, jährt sich der Beginn der
russischen Aggression gegen die Ukraine zum ersten Mal.

Stadtchef Ludwig gratulierte der Sängerin, die unter dem
Künstlernamen „KüR“ auftritt und mit ihrem zweisprachig vorgetragenen
Song „Ljudi (Menschen)“ den Wettbewerb gewann: „Sie haben mit Ihrem
Lied nicht nur die Jury überzeugt. Sie haben damit ein Statement
gesetzt gegen die Schrecken dieses Krieges.“ Der Wiener Bürgermeister
wies erneut darauf hin, dass Wien diese Invasion in der Ukraine nicht
dulden würde. Trotzdem zeigte sich Ludwig erfreut, dass mit dem
traurigen Jahrestag des Kriegsbeginns damit auch ein künstlerischer
Beitrag in Verbindung gebracht werden könne. „Der Text des Liedes
weist darauf hin, wie schön das Leben in der Ukraine sein kann. Ein
Leben, das nur dann schön ist, wenn es Frieden gibt“, so Ludwig zu
den für ihn „berührenden Zeilen“.

Wien verurteile den Krieg weiterhin vehement und stehe mit
Unterstützung und Solidarität zur Seite, so der Wiener Bürgermeister.
„Was wir tun können, ist jene Menschen, die zu uns kommen, willkommen
zu heißen und ihnen Perspektiven zu bieten.“ Tausende Ukrainer*innen
hätten in Wien eine neue Heimat gefunden, erklärte Ludwig. Maryna
Marmazinskaya bedankte sich bei Ludwig für die große Ehre, die ihr
mit dem heutigen Besuch zuteil werde. Sie habe in Wien eine neue
Heimat gefunden, so die Sängerin. „Ich bin dankbar für all die Hilfe,
die ich hier in Wien von den Menschen erfahren habe. Ich wünsche mir
aber natürlich, dass der Krieg bald vorbei ist“, sagte die
Künstlerin. Zum Abschluss gab Maryna Marmazinskaya noch ihren
Gewinnersong im kleinen Rahmen zum Besten und erhielt dafür großen
Applaus.

Zwtl.: Große Sympathien

KüR/Maryna hat zum ersten Mal in der Geschichte der Veranstaltung
die maximalen Punkte aller Jurymitglieder bekommen. Den Gewinner-Song
„Ljudi (=Menschen)“ hat sie selbst geschrieben. Er beschreibt
poetisch das Leben vor dem Krieg und rückt die Menschen in den
Vordergrund.

Maryna Marmazinskaya wurde 2004 in Kiew in eine Künstlerfamilie
geboren und lernte unter anderem acht Jahre lang Cello. Sie spielte
in der Vergangenheit in einer ukrainischen Band und trat mit ihrem
Vater auf. Zu Beginn des Krieges machte sie sich auf den Weg nach
Europa und landete per Zufall in Wien. Sie lebt derzeit bei einer
Gastfamilie und besucht die Rudolf-Steiner-Schule in Wien-Mauer, wo
sie auch Deutsch lernte. Ihr Ziel ist, nächstes Jahr zu maturieren
und anschließend ein Kunst-Studium zu beginnen.

Zwtl.: Der FM4-Protestsongcontest

Der FM4-Protestsongcontest wurde im Jahr 2004 ins Leben gerufen
und findet seither jährlich am 12. Februar statt. Anlass für die
erste Austragung war der 70. Jahrestag der Wiener Februarkämpfe 1934.
Im Wiener Rabenhof Theater treten dabei Teilnehmer*innen vor Publikum
und live gegeneinander an. Bewertet werden Lieder, die sich mit
gesellschaftspolitischen Themen auseinandersetzen. Eine Jury bewertet
und kürt den/die Sieger*in. Heuer wurde der FM4-Protestsongcontest
zum 20. Mal veranstaltet.

Zwtl.: Hilfe für die Ukraine

Die Stadt Wien hilft seit dem Beginn der Kampfhandlungen mit
humanitären und finanziellen Mitteln. Insgesamt wurden 160 Tonnen an
Hilfslieferungen von der Stadt Wien in die Ukraine und in
Nachbarländer geschickt. Wien hat 28.000 Ukrainer*innen aufgenommen,
knapp 24.000 befinden sich in der Wiener Grundversorgung. Die Stadt
errichtete in kurzer Zeit Ankunfts- und Beratungszentren und stellt
Notquartiere zur Verfügung. Zusätzlich wird im Februar 2023 ein
Community Center für Ukrainer*innen im 15. Bezirk eröffnet: Die
Hilfsorganisation „Train of Hope“ bietet dort künftig Tagesangebote
und Essen für Vertriebene an.

Bürgermeister Ludwig appellierte angesichts des andauernden
Krieges auch an die Bundesregierung, das Bleiberecht für Flüchtlinge
aus der Ukraine auch über März 2024 hinaus zu verlängern. „Es geht
darum, Perspektiven zu geben, um hier ein eigenständiges Leben zu
ermöglichen – zum Beispiel mit Erleichterungen am Arbeitsmarkt“,
sagte der Wiener Bürgermeister. Dabei müsse auch die Kompetenz der
Sozialpartner miteinbezogen werden. „Jenen Menschen, die nicht in
ihre Heimat zurückkehren können, sollte die Möglichkeit gegeben
werden, sich zu integrieren.“ Ludwig bedankte sich auch erneut bei
den zahlreichen Menschen in Wien, die mit unterschiedlichen
Hilfsleistungen Vertriebene aus der Ukraine versorgten oder bei sich
aufnahmen. (Schluss) kri

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