Titel: Wien ehrt jüdischen Vordenker Theodor Herzl mit Gedenktafel


Datum/Zeit: 09/05/2023 08:47 PM


Meldungstext: OTS156 5 CI 0440 NRK0006 II 05.Sep 23

Kommunales/Wien/Israel/Ehrung

Wien ehrt jüdischen Vordenker Theodor Herzl mit Gedenktafel
Utl.: Der israelische Staatspräsident Herzog enthüllte Tafel
gemeinsam mit Bürgermeister Ludwig und Ministerin Edtstadler. =

Wien (OTS/RK) - Heute, Dienstag, hat der israelische Staatspräsident
Isaac Herzog in Anwesenheit von Bürgermeister Michael Ludwig und
zahlreicher Ehrengäste an einem Haus in der Berggasse 6 am Alsergrund
eine Erinnerungsplakette für den jüdischen österreichisch-ungarischen
Schriftsteller, Publizist und Journalist Theodor Herzl enthüllt.

Beim Festakt waren zahlreiche Vertreter*innen von Politik und
Kultur geladen. Neben Bürgermeister Ludwig waren unter anderem der
israelische Staatspräsident Isaac Herzog, Karoline Edtstadler,
Bundesministerin für Europa und Verfassung sowie Vertreter*innen der
World Zionist Organisation anwesend.

Bürgermeister Ludwig hob in seiner Rede die Wichtigkeit Herzls
hervor: „Es erfüllt mich mit ganz besonderer Freude, denn Herzl war
nicht nur zionistischer Vordenker, Humanist und Menschenfreund,
hervorragender Schreiber und Denker. Er war auch Utopist und Pionier
eines Israelischen Staates.“ Ludwig bezeichnete Herzl auch als
„Weltenbürger und Wiener“. Der Wiener Bürgermeister strich den
„unbedingten Willen“ Herzls hervor, einen Ort zu schaffen, „an dem
Menschen ohne Verfolgung und in Frieden leben können“.

Zwtl.: Entscheidende Jahre in Wien

Wien spielte dabei im Schaffen von Theodor Herzl eine bedeutende
Rolle. Die „blühende Weltstadt Wien“ sei schon um das Jahr 1900 mit
ihrem gesellschaftlichen und kulturellen Leben eine Stadt der
Jüdinnen und Juden gewesen, sagte der Wiener Bürgermeister. Rund
180.000 Wiener*innen jüdischen Glaubens lebten bis 1938 in der Stadt.
Gleichzeitig habe es aber leider auch einen großen Antisemitismus in
der Stadt gegeben, gestand Ludwig. Für Theodor Herzl sei die Zeit,
die er in Wien in der Berggasse verbrachte, prägend gewesen, so
Stadtchef Ludwig abschließend.

Zwtl.: Über Theodor Herzl

Herzl wurde am 2. Mai 1860 im Königreich Ungarn geboren. Er zog
mit seinen Eltern 1878 nach Wien, um an der Universität
Rechtswissenschaften zu studieren. Zunächst arbeitete er theoretisch
Positionen aus und antwortete auf antisemitische Pamphlete, sah den
Antisemitismus und die Ausgrenzung der Jüdinnen und Juden als soziale
Frage. Schließlich aber entwarf der Autor und Journalist eine Utopie
eines eigenen Staates, wonach allen Jüdinnen und Juden, die unter
Ausgrenzung und Diskriminierung zu leiden hatten, ein eigener
Nationalstaat zustehe. Er veröffentlichte seine Idee 1896 unter dem
Titel „Der Judenstaat“ und machte damit den Weg frei für die
politische zionistische Bewegung, die durch die Staatengründung
Israels 1948 vollendet wurde. Theodor Herzl wurde so zum Vordenker
des Staates Israel und gilt als Hauptbegründer des politischen
Zionismus. Er starb am 3. Juli 1904 und wurde am Döblinger Friedhof
begraben. Seine sterblichen Überreste wurden Jahrzehnte nach seinem
Tod im Jahr 1949 nach Jerusalem überstellt, wo sie auf dem Herzlberg
wieder bestattet wurden. (Schluss) kri

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