Wiener Presseaussendungen
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Titel: Lindenmayr: Musikdownloads für Privatgebrauch entkriminalisieren!
Datum/Zeit: 04/25/2006 02:53 PM
Meldungstext: OTS230 5 II 0343 DSW0002 CA 25.Apr 06
SPÖ/Wien/Lindenmayr/Downloads/Neue Medien
Lindenmayr: Musikdownloads für Privatgebrauch entkriminalisieren!
Utl.: Wiener SPÖ beschloss entsprechenden Antrag am Landesparteitag =
Wien (SPW) - Die Wiener SPÖ tritt klar gegen die Kriminalisierung
privater Internet-TauschbörsennutzerInnen auf. Dementsprechend wurde
am Samstag im Rahmen des Wiener SPÖ-Landesparteitages ein Antrag der
SPÖ Alsergrund zu diesem Thema einstimmig angenommen. "In Amerika
haben sich die Administration Bush und die Unterhaltungsindustrie
bereits zu einer regelrechten Hetzjagd zusammengeschlossen. Dort
werden Internet-TauschbörsenbenutzerInnen künftig wie
Schwerverbrecher behandelt", erklärte hierzu der Wiener
SPÖ-Gemeinderatsabgeordnete Siegi Lindenmayr am Dienstag. "Anstelle
des offenen Zugangs zu Wissen und Kultur drohen Einschüchterung,
Überwachung und Zensur. Und auch Europa ist nicht weit davon
entfernt", stellte Lindenmayr kritisch fest. Nachsatz: "Eben solchen
Zuständen muss Einhalt geboten werden!"****
Der Wiener SPÖ-Gemeinderat ging auch auf den Hintergrund der
Forderungen ein: "Seit den Sechzigern des letzten Jahrhunderts war es
Gang und Gäbe, dass junge Menschen Schallplatten, später CDs
verborgten und diese - je nach der gerade üblichen Technologie - auf
Musikkassetten, Tonbändern, Minidiscs, etc. kopierten. Nun, da die
Musikindustrie offensichtlich mit dem Umgang neuer Technologien
völlig überfordert ist, wird zu solch drastischen Mitteln gegriffen,
die genau das Gegenteil bewirken, was Jugendkultur sein soll: Statt
Offenheit nur Restriktionen!"
Dass das Kopieren aus gewerblicher Gewinnabsicht zu verurteilen
sei, stellte Lindenmayr dabei klar. "Dass jedoch die Musikindustrie
ihre eigenen Kundinnen und Kunden verklagt, statt die neuen Medien
fair zu nutzen, ist als erbärmliche Reaktion auf das eigene
Unvermögen zu sehen." Bemerkenswert sei zudem in dem Zusammenhang
auch die Tatsache, dass durch dieses publicitywirksame Vorgehen
offensichtlich verschleiert werden solle, dass von den Einnahmen der
Musikkonzerne - abgesehen von nur wenigen Ausnahmen - nur ein ganz
geringer Teil an diejenigen fließt, denen eigentlich der Großteil
gebühre: Nämlich den MusikerInnen, KomponistInnen und AutorInnen.
Lindenmayr abschließend: "Ein breitest möglicher Zugang zur
Vielfalt des kulturellen Angebotes und dessen privater Austausch muss
auch in Zukunft möglich sein. Und dabei muss es zudem völlig
gleichgültig sein, ob dies auf traditionellen oder modernen Wegen
geschieht. Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten fordern daher
ein Ende der Einschränkungen des Rechts auf Privatkopie!"
(Schluss) ah
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