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Titel: Strudlhofstiege in Wien ist wieder wie neu
Datum/Zeit: 10/14/2009 11:17 AM
Meldungstext: OTS096 5 II 0766 NRK0008 CI 14.Okt 09

Kommunales/Wien/Strudlhofstiege/Renovierung

Strudlhofstiege in Wien ist wieder wie neu
Utl.: Freier Zugang trotz Instandsetzungsarbeiten =

Wien (OTS) - Heute erfolgte das offizielle Bauende für die rund
einjährige Instandsetzung der Strudlhofstiege. Die feierliche
Wiedereröffnung wurde im Beisein von Planungsstadtrat Rudi Schicker
und Bezirksvorsteherin Martina Malyar begangen. Der Grundsatz der
Instandsetzung lautete: Altes Aussehen - moderne Technik, der von der
MA 29 - Brückenbau und Grundbau voll umgesetzt wurde.****

"In Wien zu Fuß unterwegs zu sein zahlt sich aus, den oft kann
man die schönsten Winkel der Stadt nur so erkunden. Erst wenn man die
nun restaurierte Stiegenanlage im Alsergrund zwischen Strudlhofgasse
und Liechtensteinstraße als FußgängerIn hinunter flaniert und sich
auf die literarischen Spuren von Heimito von Doderer begibt, kann man
in aller Ruhe dieses bedeutende Jugendstil-Bauwerk begutachten. Die
Erneuerung dieser Stiegenanlage ist ein weiteres Beispiel dafür, wie
sorgsam Wien mit historischer und auch kulturell bedeutender
Bausubstanz umgeht," betont Stadtrat Schicker anlässlich der
Wiedereröffnung.

Ein wesentlicher Grundsatz war, dass während der Bauzeit die
Stiege auch mittels provisorischer Stiegenlösungen immer begehbar
blieb. Die Mobilität der Benutzer wurde durch die Bauarbeiten nicht
behindert, die wichtige Verbindung zwischen Währinger Straße und
Liechtensteinstraße war über eine Holzkonstruktion immer verfügbar.
Erneuert wurden vor allem der Stein- und Metallbestand inklusive der
Kandelaber. Die Anlagen der beiden Brunnen wurde ebenso neu
hergestellt. Herausragend ist dabei die Rekonstruierung der
Brunnenanlage im oberen Bereich. Die nicht historische
Fliesenverkleidung wurde neu gestaltet, in langer Recherche konnte
das historische Vorbild für den Fischkopf, der als Wasserspeier
fungiert, gefunden werden. In Anlehnung an die ursprüngliche
Gestaltung wurde das Relief aus Donaukies in Handarbeit nachgebildet.
Die Gehwege aus Asphalt wurden durch eine Betondecke mit
rutschsicherer Waschbetonoberfläche ausgetauscht, die sich an der
historischen Bausubstanz orientiert.

Aus den Mitteln des Altstadterhaltungsfonds wurden für die
Arbeiten über 107.000.- Euro zur Verfügung gestellt. Die
Gesamtbaukosten betrugen rund 1,5 Millionen Euro.

Zwtl.: Zur Instandsetzung des Bauwerks

Die Strudlhofstiege ist nicht nur ein literarisches, sondern
auch ein bauliches Juwel im Alsergrund. Umso wichtiger war der
behutsame Umgang mit der Bausubstanz und den einzelnen Materialien
bei der Sanierung, die von der MA 29 - Brückenbau und Grundbau
durchgeführt wurde. Dass hier nur Spezialisten ans Werk dürfen ist
natürlich klar. In diesem Fall sind es aber vorwiegend
Spezialistinnen, die mit viel Lieb und künstlerischem Überblick die
einzelnen Materialien zu neuem Glanz bringen.

Vor allem die Steinarbeiten und die Metallkonservierung wurden
durch zwei diplomierte Metallkünstlerinnen und eine
Steinrestauratorin betreut. Erfahrung konnten sie schon bei vielen
historischen Objekten sammeln, die ihnen bei der Instandsetzung der
Strudlhofstiege zu Gute kommen. Ihre Tätigkeit war über die gesamte
Bauzeit nötig, da dieses Bauwerk in mehreren Abschnitten erneuert
wurde. Die größte Herausforderung an die Restauratorinnen war, das
alte Aussehen der Stiege mit modernen Mitteln und Materialien zu
erhalten. Neben der aufwendigen Arbeit vor Ort gehörte natürlich auch
eine intensive Grundlagenforschung an den einzelnen Werkstoffen und
in den diversen Archiven dazu.

Zwtl.: Zum historischen Bauwerk

Die Stiege ist aus Mannersdorfer Kalkstein erbaut. Die Anlage
wird von einem zweigeteilten Beckenwandbrunnen geschmückt. Am unteren
Ansatz führen zwei geschwungene Stiegenläufe zum oberen Becken.
Dieses wird von einer Kopfmaske als Wasserspeier an der Stiegenwand
geschmückt. Auf dem ersten Treppenabsatz befindet sich eine
mosaikverkleidete Nische mit einem Fischmaul als Wasserspeier.
Mittels dreier Rampen wird der Höhenunterschied von rund 11 Metern
zwischen der Strudlhofgasse und der Bolzmanngasse überwunden.

Zwtl.: Der Namensgeber Peter von Strudel

Die Strudlhofstiege erinnert an den Hof- und Kammermaler Peter
von Strudel. Er wurde um 1660 in Cles (Trentino, Italien) geboren und
starb am 4. Oktober 1714 in Wien. Er errichtete 1690 den Strudelhof
und wurde später zum Direktor der Kunstakademie gewählt. Sein Werk
als Bildhauer und Maler bildet in Österreich den Übergang zum
Hochbarock. Wie es sich für Wien so gehört, ging im Laufe der Jahre
ob der akustischen Vereinfachung das "e" im Namen von Strudel
verloren. Heute lautet daher die veritable Frage - Strudel oder
Strudl, die unbeantwortet bleiben muss.

Die Strudlhofstiege im 9. Bezirk verbindet die tieferliegenden
Bezirksteile über Strudlhofgasse und Liechtensteinstraße mit den
höherliegenden Teilen bei der Bolzmanngasse und Währinger Straße.
Erbaut wurde sie nach einem Entwurf von Johann Theodor Jaeger, der
als Brückenbautechniker in der damaligen Stadtbaudirektion seinen
Dienst versah. Am 29. November 1910 wurde die Stiege zur Benützung
freigegeben.

Zwtl.: Technische Daten der Stiegenanlage:

Breiten der Rampen und Stiegen ca. 2,50 m, Stufenanzahl 58 Stk.
Höhenunterschied ca. 11 Meter.

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/ma53/rkfoto/

(Schluss) wur

Achtung: Zu dieser Meldung ist demnächst eine weitere
Bildberichterstattung geplant. In einer OTS-Aussendung wird auf die
online-Abrufbarkeit noch hingewiesen.

Rückfragehinweis:
PID-Rathauskorrespondenz:
www.wien.at/vtx/vtx-rk-xlink/
Ing. Kurt Wurscher
Brückenbau und Grundbau (MA 29), Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 01 4000-96945
Mobil: 0676 8118 96945
E-Mail: kurt.wurscher@wien.gv.at
www.bruecken.wien.at

Mag. Martin Schipany
Mediensprecher StR. DI Rudolf Schicker
Telefon: 01 4000-81416
E-Mail: martin.schipany.ms1@wien.gv.at

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OTS096 2009-10-14/11:17

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